Klatsch ist definiert als indiskreter und böswilliger Tratsch über jemanden. Trotzdem zieht Klatsch Interessen an. Mit den sozialen Netzwerken ist diese Praxis explodiert, weil die Menge von Benachrichtigungen und Informationen gestiegen ist.
Aus einem bestimmten Gesichtspunkt ist es klar, dass Klatsch nützlich sein kann, z.B. in kleinen Gruppen und Gemeinschaften.In diesen Situationen kann es “ausgenutzt” werden, um mehr Klarheit über die Beziehungen zu gewinnen, die wir eingehen.
Es scheint sogar so zu sein, dass das Klatschen gerade deshalb entstanden ist, um zu verstehen, wem wir vertrauen können oder nicht, um zu überleben. Klatsch und Tratsch schufen Sicherheit und Zusammenhalt in der Gruppe und es ist immer noch so. Es reduziert Unsicherheit und Ängste dank der sozialen Beziehungen, die es schafft.
Aber das ist noch nicht alles. Klatsch und Tratsch erregt die Aufmerksamkeit anderer, stimuliert Emotionen, gibt einem das Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein, hilft beim Aufbau von Beziehungen und beeinflusst das Denken und Handeln anderer. Es befriedigt und erzeugt angenehme Gefühle. Es kann bei Gesprächen helfen, wenn man nur wenige Themen hat oder um interessanter zu erscheinen. Es kann als soziales Schmiermittel wirken. Klatsch ist Information, mit der man etwas über das Verhalten der anderen und die Dinge der Welt erfährt. Es kann dazu beitragen, dass man sich ein wenig besser fühlt, indem es aufzeigt, dass auch andere Probleme haben können. Das Unglück der anderen macht Leute normalerweise weniger neidisch. Laut der wissenschaftlichen Literatur dieses Thema haben Personen mehr Interesse an Klatsch über Menschen ihres eigenen Geschlechts, mit höherem sozialem Status und über Gleichaltrige zu tratschen und negativen Nachrichten mehr Bedeutung beizumessen als positiven. Kurz gesagt, negativer Klatsch über den eigenen Chef ist viel interessanter als positiver Klatsch über den eigenen Kollegen.
Aber wer ist es, der zum Klatschen neigt? Das Profil ist meistens so: eine Person, deren innere Welt so unzulänglich ist, dass sie sie mit Fakten über andere füllen muss, anstatt ihre eigene Individualität, ihre Gedanken oder Gefühle in den Mittelpunkt zu stellen. Durch Klatsch ist die Aufmerksamkeit von den eigenen Unzulänglichkeiten auf die der anderen verlagert. So fühlt sich die Person weniger ungeeignet. Trotzdem sind diese Personen so verpönt, dass sie keine Menschen in ihrem Umfeld haben, die sich ihnen anvertrauen, gerade um dieses Verhalten auf ihre Kosten zu vermeiden.
Klatschen kann uns das Gefühl geben, Verbündete zu haben und sich sicher zu fühlen. Tatsächlich kann durch Klatsch eine echte Gruppe entstehen, mit der man sich identifiziert. Diese Gruppe ist an eine andere dazwischen gekommen, wo man sich nicht identifiziert. Die andere zu schmälern kann unser Selbstwertgefühl steigern, aber es kann auch negative Auswirkungen haben, wenn es zu einer Form der indirekten Aggression wird. Ein weiteres Merkmal von Klatsch ist, dass er die Aufmerksamkeit auf die eigene Person lenkt und einem das Gefühl gibt, mächtig und interessant zu sein.
Klatsch kann auch schädlich sein und schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Zum Beispiel, das kann Leute außerhalb des sozialen Leben drängen oder sogar zum Selbstmord führen.
Es gibt viele Facetten in der Verwendung des Klatsches, aber die beste Option wäre, Klatsche nicht zu verbreiten und ihn zu unterbinden. Wenn man sich mehr auf seine eigene innere Welt konzentriert, braucht man die Leere nicht mit dem Leben anderer zu füllen.
Doc. Manuel Nicolè
Psychologe Psychotherapeut Sexologe Berater