so heißt das von der Gartentherapeutin Rachele Sordi koordinierte Projekt der Tagesstätte Girasole, das mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, die Patienten nicht nur in neue, aufbauende Aktivitäten einzubinden, sondern auch und vor allem die soziale Distanz zu beseitigen, unter der psychisch Kranke typischerweise leiden.

Seit 2020 hat der Kampf gegen die Ausgrenzung psychisch Kranker im Girasole einen weiteren Helfer: die Gartentherapie. Dank der Bereitschaft des IPES, das Grundstück hinter der Einrichtung für die Anlage von Gemüsegärten zur Verfügung zu stellen, konnte sich das Projekt von Anfang an voll entfalten. Sich mit der Erde „schmutzig“ zu machen, war die richtige Entscheidung, die am 16. Mai 2024 ihren Höhepunkt fand, als der Garten der Tagesstätte Girasole für die Nachbarschaft eröffnet wurde. Einweihung, Aperitif und Spiele waren das Programm, das von allen genossen wurde, auch wenn es ein wenig regnete. Nasse Gärten… glückliche Gärten.

Das eigentliche Glück dieses Projekts liegt jedoch im Grundgedanken, der dahinter steckt: einen natürlichen und spontanen Kontakt zunächst zwischen den Patienten und der Natur und dann zwischen den Patienten und den Bürgern, insbesondere den „Nachbarn“, herzustellen. Ziel ist es, dass die Gemeinschaft zusammen mit den Patienten den Garten nicht nur für den Anbau von Gemüse nutzen kann, sondern auch für Momente der Geselligkeit, die Vorurteile und Misstrauen gegenüber der Gemeinschaft Girasole und gegenüber psychisch Kranken im Allgemeinen abbauen können.

Das von Rachele Sordi geleitete Projekt wurde von zwei Studenten der Universität Bozen unterstützt, die beide kurz vor dem Abschluss ihres Masterstudiums in Öko-Sozialdesign stehen und beschlossen haben, den Gartenraum von Girasole in den Mittelpunkt ihrer Abschlussarbeit zu stellen.

Das Projekt, das noch in vollem Gange ist, bietet sich als ein Manöver an, das bereits in seiner ersten Phase vielfältige Auswirkungen haben kann, die nicht nur auf die Verbesserung der Lebensqualität der psychiatrischen Patienten abzielen, die hier tagtäglich Zuflucht, Hilfe und für einige auch Schutz finden, sondern auch auf ihre Gesundheit. Die Arbeit mit dem Land, mit dem Anbau und mit anderen Menschen ist eine Quelle großer emotionaler Stimulation und persönlicher Weiterentwicklung für sie und für alle Mitarbeiter, die sie auf diesem Weg begleiten können.
Zu den nächsten Zielen gehören: ein Markt, Veranstaltungen und auf jeden Fall Aktivitäten, die die Geselligkeit fördern.

Auch die Tageszeitung Alto Adige hat die Initiative auf ihren Seiten bekannt gegeben.